wie alles begann

Im Alter von acht Jahren entdeckte ich im Keller meines Elternhauses in Kroatien seltsame Steine in einer Ladung dunkler Kohle, mit der wir damals unser Haus heizten. Die Steine waren grau und fühlten sich wärmer und weicher als gewöhnliche Steine an. Ich sammelte so viele wie möglich und während ich durch den Kohlenhaufen grub, wurde ich schmutzig und mit Ruß bedeckt.
Ich zerschlug die gesammelten Steine mit einem Hammer, bis sie sich in ein glattes Pulver verwandelten und fügte Wasser hinzu. Das Ergebnis war eine schöne homogene Masse, aus der ich eine kleine Vase für mein Puppenhaus herstellte.Diese seltsam aussehenden Steine waren tatsächlich getrocknete Tonstücke, die mit Kohle ausgegraben wurden. Das war meine erste Begegnung mit diesem wunderbaren Material – Ton! Es fasziniert mich immer noch, wie ich damals intuitiv genau wusste, was ich mit diesen trockenen Tonstücken anfangen sollte. In meinen frühen Zwanzigern zog ich nach Wien in Österreich. Hier wurde ich Mitglied der Offene Keramik Werkstatt in der WuK (Werkstätten und Kulturhaus) und belegte einen Grundkurs auf der Töpferscheibe.
Als ich in meinen Dreißigern in die Schweiz zog, musste ich von vorne anfangen. Nach einigen Jahren der Suche fand ich schließlich ein schönes Atelier in der Nähe der Aare in Bern. Gleichzeitig begann ich mit meinem Studium der deutschen Sprache, Literatur und Kunstgeschichte.
Heute, nach fast 30 Jahren Erfahrung als Keramikerin, mache ich am liebsten Gegenstände die dich durch deine kleine tägliche Rituale begleiten. Sei es eine Tasse die dich durch ihre spezielle Oberfläche zum achtsamen Teegenuss motiviert, oder ein Räucherstövchen die dich beim Meditieren oder der Raumheilung begleitet. Töpfern ist meine grösste Leidenschaft. Ich liebe es Ton in den Händen zu formen.

Der ganze Prozess des Töpferns benötigt alle Elemente: Erde wird geformt. Wasser macht sie biegsam. Luft trocknet sie. Feuer transformiert sie. Durch die Arbeit mit Ton werde ich zu einer Alchemistin welche mit dem letzten Element, dem Äther dem Gegenstand das Leben einhaucht. Meine Hände, geführt durch Vision, Inspiration und Liebe formen es. Deshalb fühle ich eine grosse Demut und Faszination in der Arbeit mit Ton.

 

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